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  • chrtrain15

Ãœbers Wochenende nach Venedig: Meine Erfahrungen mit Nightjet, EC&Co

Übers Wochenende nach Venedig nach dem Lockdown, wenn noch nicht so viele Leute da sind? Das klingt schon sehr verlockend. Deswegen musste dies am Wochenende vom 24.7. auf den 25.7.21 gleich umgesetzt werden. Da sowohl am vorangehenden Freitag als auch am darauffolgenden Montag Schule war, mussten wir entsprechende Züge nehmen, deren Fahrplan ÖBB und DB (wahrscheinlich genau deswegen) so gelegt hatten, dass es möglich war, einen Großteil vom Samstag und Sonntag in Venedig zu verbringen. Aber starten wir von vorne:


Am Freitagabend ging es so gegen um 10 Uhr Abends zum Hbf in München, wo unser Nightjet um 23:20 abfahren sollte. Allerdings hieß es, dass er heute erst 23:40 den Bahnhof verlassen sollte, aus welchen Gründen auch immer. Deswegen hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass er schon um kurz nach 23 Uhr bereitgestellt werden würde, weshalb ich dann doch überrascht war, als um kurz nach 11 plötzlich ne 1216 mit Nightjet- und EN-Wagen einfuhr. Trotzdem fuhren wir erst um 23:40 los, weshalb auch immer. Das Thema Schlaf war in dieser Nacht eher ein heikles Thema, eingeschlafen bin ich so gegen 2 hinter Salzburg, was einerseits am Fahrgefühl des Zuges lag (zwar ruhiger Lauf, aber viele Geräusche und kurvige Strecke), andererseits meinten unsere Nachbarn, sich unbedingt noch einen Film anschauen zu müssen, aus Schlafgründen habe ich da in Salzburg mal die Spaßbremse gemacht. Gegen halb 7 bin ich am nächsten Morgen aufgewacht, das erste Mal aus dem Fenster geschaut habe ich bei einem Zwischenhalt in Pordenone. Die Verspätung vom Vortag hatten wir mittlerweile wieder reingeholt. Nach weiteren 1,5h Fahrt durch die Ausläufer der Po-Ebene sind wir dann schließlich überpünktlich um halb 9 in Venedig angekommen. Zu dem Morgen habe ich aber auch noch einen größeren kritikpunkt: Entgegen dem, was auf der Nightjet-Homepage angegeben ist, gab es das Frühstück in einem To-Go-Paket serviert, welches kurz vor Venedig ausgeteilt wurde. Zwar betrifft dies nur nach Italien fahrende Züge, da es nur in Italien ein Verbot für offenes Essen im Zug gibt, in einem Abteilwagen ist mir der Grund hierfür aber nicht ganz ersichtlich. Ebenfalls wurde m.E. nach die Einhaltung der Nachtruhe zu wenig kontrolliert, wenn man den Film des Nachbarabteil im eigenen Abteil gut hören kann sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass da mal einer kommt, bzw. dass da halt mal regelmäßig einer durchgeht und sich umhört, ob halt zum Beispiel laut Film geschaut wurde.


Der Tag in Venedig hat erstmal mit einer dreiviertelstündigen Vaporetto-Fahrt zum Markusplatz durch den Canal Grande begonnen. Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgegeben hatten stand erstmal eine Gondel-Fahrt an, bevor es etwas zu essen gab. Anschließend ging es zurück zum Hotel, um Schlaf zu tanken, aufgrund der Hitze habe ich knapp 4h gebraucht, um mich vollständig von der Erfahrung des aus-dem-Tiefschlaf-gerissen-werdens zu erholen. In diesen 4 Stunden haben wir uns trotzdem die Stadt angeschaut, wir sind zur Rialto-Brücke gelaufen und haben insgesamt zwei Cafés besucht, eines wegen einem Kaffee zum Wach werden, ein anderes zum Eis essen. Dann stand auch schon wieder das Abendbrot an, welches wir in einem Restaurant am Canal Grande gemacht haben. Danach ging es noch zu einer anderen Stelle, nahe der Rialto-Brücke, wo wir noch ein wenig aufs Wasser geschaut haben, und zum Markusplatz, wo es für jeden noch einen kleinen Nachtisch gab. So ist dann Tag 1 zu Ende gegangen...

Tag 2 begann, nach zwei Kaffees zum Frühstück (nach zwei eher kurzen Nächten ist man doch Müde...), mit einer Tour zum Markusplatz. Das Ziel war erstmal, auf die gegenüberliegende Insel zu kommen, um den Markusplatz von der Seeseite zu fotografieren, nachdem wir aber super Plätze auf dem Boot ergattern konnten (ganz vorne), haben wir das ganze dann ein eine Bootstour umgewandelt, erstmal als Linie 2 zur Piazza .le Roma, und von dort als 1 zum Lido, wobei wir da schon ein paar Stationen vorher ausgestiegen sind. Nach 2h Bootsfahrt und einem kurzen Fußmarsch war dann auch schon das Restaurant fürs Mittagessen erreicht. Anschließend ging es zurück zum Hotel, für meine Mutter und mich ging es anschließend direkt zum Bahnhof, ein Besuch in Venedig ohne einen dazugehörigen Film geht einfach garnicht, danke an dieser Stelle nochmal an meine Mutter, die sich da für 1,5h extra wegen Sicherheitsbedenken (Taschendiebe) an den Bahnhof gesetzt hat. Am Bahnhof waren am Ende neben mir noch zwei weitere Trainspotter am selben Bahnsteig, einer so um die 9, den anderen schätze ich so auf um die 14-17.


Um 15:35 war dann auch schon die Abfahrt unseres EC nach München, zunächst ging es mit einem 1216-er Sandwich nach Verona, wo die hintere Lok abgekuppelt wurde. Verona haben wir dabei mit einer leichten Verspätung von 2-3 Minuten verlassen. Nach 4-5km kam unser Zug dann für über 10-15 Minuten zum Halten, unseren nächsten Halt Rovereto haben wir dadurch mit ca 25 Minuten Verspätung erreicht, schuld war irgendeine technische Störung. Allerdings muss ich hier ganz scharf die Information der Fahrgäste kritisieren, es gab keine einzige Durchsage, sowohl während, als auch nach dem außerplanmäßigen Zwischenstopp, auch im DB-Navigator gab es keine einzige Information. Zwischenzeitlich hat unser Zug es dann auch geschafft, die Verspätung wieder reinzuholen, am Brenner sind wir mit knapp 8 Minuten Verspätung angekommen. Doch anstatt der für einen Systemwechsel eigentlich erforderlichen 5-10 Minuten standen wir dort insgesamt 35 Minuten. Auch hier empfand ich die Information als unzureichend, erst nach über einer halben Stunde kam eine kurze Durchsage, in der es auch nur hieß "wir haben Druckluftprobleme, 5-10 Minuten noch". Mit also nun insgesamt wieder 40 Minuten Verspätung ging die Reise dann weiter, hinunter nach Innsbruck, wo mein Film von dieser Reise endet, ab Innsbruck war es dann nämlich wirklich dunkle Nacht. Die Verspätung hat unser Zug dann weitestgehend beibehalten und sogar noch vergrößert, anstatt um 22:17 sind wir um 22:58 am Ostbahnhof angekommen.


Mein Fazit: Ich kann diesen Wochenendtrip nur empfehlen, allerdings sollte man kein Problem mit einem höheren Schlafdefizit haben.


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