3.7.2021, 11:39, Augsburg Hbf: "Meine Damen und Herren auf Gleis 6, es fährt ein, ICE1201 nach Landeck-Zams mit ICE 1209 nach Bregenz" Wie die Ansage weitergeht kann sich vermutlich jeder denken. Doch von Anfang an:
9:27, München Hbf:
WKP Express und ich sind am Hauptbahnhof angekommen, zum Glück störungsfrei. Nach dem Besorgen einer Verpflegung für die Reise geht es zu Bahnsteig 14/15, wo eine Stunde später unser ICE nach Augsburg fahren soll. Die frühe Ankunftszeit am Hbf war beabsichtigt, wir haben schon einige blöde Erfahrungen mit Fernzügen der DB gemacht, doch an diesem Samtsagmorgen klappt alles reibungslos. Gegen 10 wird unser ICE4 bereitgestellt, dessen Fahrt als ICE598 wird ihn u.a. noch nach Frankfurt und Berlin führen. Um noch ein paar Züge zu filmen bleiben wir doch noch 20 Minuten draußen, bevor wir uns zurück in die Haupthalle begeben um in Wagen 2 unsere Plätze einzunehmen. Pünktlich um 10:28 setzt sich unser Zug in Bewegung. Ein erstes Kuriosum wartet in München Pasing: Die dortige Anzeigetafel zeigt trotz richtiger Wagenreihung eine vermeintlich geänderte an. Nachdem unser ICE4 durchgehend mit 230 über die SFS nach Augsburg gesprintet ist kommen wir dort knapp 5 Minuten zu früh an, nach einem kurzen Sprint über die gesamte Zuglänge zur Zugspitze gelingt es mir noch die Abfahrt aufzunehmen. Anschließend begeben wir uns zu Gleis 6, wo ich noch ein paar andere Züge filme. Um halb 12 geht es dann in Abschnitt E, denn dort soll unser Zugteil nach Lindau zum Halten kommen. Mit etwas über 5 Minuten Verspätung erreicht dieser schließlich um 11:40 den Augsburger Hauptbahnhof. Nach einer Wartezeit von ca 10 Minuten verlässt unser ICE schließlich um 11:50 den Augsburger Hauptbahnhof auf den Regionalgleisen in Richtung Mering, wo er auf die Ammerseebahn nach Geltendorf abzweigt, die erste Premiere auf dieser Fahrt. Kurz darauf macht auch Vorstandsvorsitzende von DB Fernverkehr, Michael Peterson, eine Durchsage, in der er nochmal auf die Besonderheit dieser Fahrt aufmerksam macht. Nach knapp 20 Minuten ist schließlich Geltendorf erreicht, unser Zug hat dank Ausnutzen der V/Max die Verspätung inzwischen reingeholt. In Geltendorf stehen wir anschließend knapp 10 Minuten rum, einerseits zum Wenden, andererseits um eine BRB nach Füssen durchzulassen. Daran anschließend geht es weiter nach Buchloe, wo wir überpünktlich um 12:45 ankommen und wo unser Zug planmäßig 10 Minuten Aufenthalt hat. Dieser Umstand wird von zahlreichen Trainspottern ausgenutzt, um die Zugspitze herum hat sich eine regelrechte Traube aus eisenbahnbegeisterten Fotographen gebildet die alle die Premierenfahrt bildlich festhalten wollen, auch ich habe hier 4 Bilder gemacht. Um 12:55 geht es dann weiter nach Memmingen, wobei wir in Sontheim auf einen RE nach Augsburg warten müssen. Auch in Memmingen kommt der ICE1209 auf die Minute genau an und fährt ebenfalls auf die Minute genau ab. Der erste Betriebshalt hinter Memmingen ist Aichstetten, wo wir den ECE191 nach München vorbeilassen müssen. Anschließend gehts weiter nach Kißlegg, wo uns die Gegenrichtung in Form des ICE1208 nach Berlin entgegenkommt. In Wangen werden wir ebenfalls wieder auf das Ausweichgleis geleitet, wo wir eine Zugkreuzung mit einer RB haben. Als nächster planmäßiger Betriebshalt ist Hergatz vorgesehen, wo unser Zug planmäßig den RE7 nach Lindau-Reutin (der aber im Gegensatz zum ICE1209 noch einen Abstecher zum Inselbahnhof macht) vorbeilässt, nach einem 5 minütigen Halt geht es weiter. Nach weiteren 20 Minuten ist dann auch schon der Bf Lindau-Reutin erreicht, wo wir den Zug verlassen. Auch hier steht wieder ein Fotoshooting des ICEs durch zahlreiche Bahnfans an, auch hier kann ich es mir nicht entgehen lassen selbst ein paar Fotos zu machen. Nach 15 Minuten kommt außerdem noch der ECE nach Zürich hinzu, der das Bild komplettiert. 30 Minuten später fährt dann auf Gleis 21 unser ECE nach München ein, der uns bogenschnell nach Hause bringt.
Mein Fazit:
Der ICE1209 ist ein guter Touristenzug für Urlauber, jedoch weniger für Leute die schnell von A nach B kommen wollen. Dank zahlreicher Zugkreuzungen ist er bedeutend langsamer als der ECE und Umsteigeverbindungen, allerdings ist so eine Direktverbindung weniger stressig. Gerade deswegen und auch durch das Befahren des nördlichen Abschnitts der Ammerseebahn ist eine Fahrt mit ihm meiner Meinung nach für jeden Bahnfreund ein absolutes Muss.
